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„Ich liebe das Leben“

„Ich liebe das Leben“

Was für ein fulminanter Jahresabschluss! Unser letzter Diary Slam in 2023. Vier wunderbare Vorlesende haben die Bühne beim ersten Best of Diary Slam nach vielen, vielen Jahren gerockt. Wir durften zum ersten Mal im Centralkomitee auftreten und es war ein durchweg grandioser Abend.

„Ich möchte 16 Jahre alt sein. Ich bin 9 Jahre alt“

„Ich möchte 16 Jahre alt sein. Ich bin 9 Jahre alt“

Der 114. Diary Slam war wieder ein Fest!
Anja, die schon viele Male auf der Diary-Slam-Bühne stand, zeigte sich bereits in ihrem Tagebuch aus den Siebzigerjahren als emanzipierte 11-Jährige, die sich nichts vorschreiben ließ: „‚Hey Anja, komm mal her!‘, rief er mir zu. ‚Soon nicht!‘, habe ich geantwortet.“
Britta – zum ersten Mal mit dabei – ließ das gut gelaunte Publikum an ihren Ängsten als 13-Jährige teilhaben: „Die Müllers haben ein bisschen mehr Geld als wir!“, und nahm die Zuschauer mit in eine klassische Achtzigerjahre-Kindheit, in der der Vater der Tochter von einer Geschäftsreise auch schon mal eine Flasche Blue Curacao mitbrachte.
Jule hingegen machte in ihrem Tagebuch die frühen Nullerjahre fühlbar, in denen nichts wichtiger war, als ein schickes Selfie auf diesem neuen Portal namens Facebook zu posten: „Und es gefällt sooo vielen Leuten!“
Susanne wusste schon mit 9 Jahren sehr genau, was sie will, und schrieb dies ihrem Liebsten: „Wenn du mich nicht liebst, schreib mir bitte einen Brief, in dem steht, warum du mich nicht liebst.“
Charlotte berichtete von ihrem allerersten BH-Kauf, der sich deshalb derart in die Länge zog, weil ein Mann an der Kasse stand und sie lieber eine volle Stunde lang auf eine Verkäuferin wartete.
Im Stechen zwischen Anja und Susanna setzte sich letztere als verdiente Diary-Slam-Championikin durch. Glückwunsch und Dank an alle, auch an Top-Moderator Sven Onken!

„Ich weiß nicht mal, wie ich ein Bananenmilchshake trinken soll.“

„Ich weiß nicht mal, wie ich ein Bananenmilchshake trinken soll.“

Wiedermal ein grandioser Abend mit fünf fabelhaften Leser:innen, die uns in fünf Jahrzehnte entführten.

Den Auftakt machte Simon der aus seinen Einträgen aus dem Jahr 2016 vorlas und über sein Leben reflektierte: „Ich schreibe selten über Glück, und wenn, dann meistens über das der Anderen.“
Danach kam Steffi auf die Bühne, die aus dem Jahr 2006 vorlas und vom „übelst geilen Wuschel“ aus dem Schulbus in Augsburg schwärmte. Aber auch der Madsen Frontsänger wurde in ihrem Tagebuch als geiles „Schnitzel“ gefeiert.
Clara las aus dem Jahr 1993 in dem sie ihrem Tagebuch allerlei Probleme eines 9jährigen Kindes anvertraute, vom Streit mit ihrer Mama bis hin zu ihren Freundinnen.
Larissa nahm uns mit in die 1980er Jahre, in denen sie tausend Bussis an ihren Freund verteilte, aber tausend und ein Bussi an ihren heimlichen Schwarm.
Cynitza katapultierte uns dann in eine ganz andere Welt: Das geteilte Berlin der 1960er Jahre. Die junge Heranwachsende war der größte Fan von Freddy Quinn und begab sich ständig auf Autogrammkarten-Jagd.

Im Finale konnten Clara und Larissa noch mal einen kurzen Text mit dem Publikum teilen. Clara holte mit ihrer Passage über körperliche Veränderungen als Heranwachsende dann den Diary Slam-Titel September. Glückwunsch!

Herzlichen Dank an das tolle Publikum, die Lange Nacht der Literatur, das Goldbekhaus und unseren charmanten Moderator Sven.

Veranstaltungstipp: Lesung einer Wandergesellin am 3.9.2023

Veranstaltungstipp: Lesung einer Wandergesellin am 3.9.2023

Theresa Amrehn liest aus »Königin der Landstraße – Meine Jahre auf der Walz«

Drei Jahre ohne Geld und Handy unterwegs. Nach ihrer Ausbildung zur Kirchenmalerin überkommt Theresa Amrehn die Sehnsucht zu reisen und mehr vom Leben kennenzulernen. Sie beschließt, der jahrhundertealten Tradition der Walz zu folgen, und ist mehr als drei Jahre als Wandergesellin in Europa unterwegs. Theresa erzählt in ihrem Buch von den verschiedenen Facetten der Welt der wandernden Gesellen und Gesellinnen und von Sitten und Bräuchen, wie der eigenen Sprache, dem Ohrlochnageln oder dem strengen Ehrenkodex, an den sich jede/r zu halten hat. Sie beschreibt ihre Abenteuer, die Anstrengungen, die heiklen und erhebenden Momente – und wie aus einem Mädchen aus der fränkischen Provinz eine selbstbestimmte junge Frau wird.

Veranstaltungsort: Goldbekhaus Moorfuhrtweg 9, Winterhude

Eintritt: Spendenbasis

→ www.goldbekhaus.de

„Ich habe gerade vor Ärger meine Fußnägel abgeknibbelt“

„Ich habe gerade vor Ärger meine Fußnägel abgeknibbelt“

Beim 112. Diary Slam las zuerst Yvonne aus ihrem Tagebuch mit der Aufschrift „Private Emotions“, in dem sie das Publikum mit ins Jahr 2003 auf eine Familienreise nach Dänemark mitnahm, wo „über tausend Schnuckel“ rumliefen. Doch vom vielen Herummaulen gegenüber den Eltern schmerzten ihr bald die Gesichtsmuskeln.
Almut berichtete von ihrer ersten großen Verknalltheit in den frühen Neunzigerjahren, als sie tagelang nicht mehr das Haus verließ, um auf den Anruf ihres Schwarms vor dem Festnetztelefon zu warten: „Nie hätte ich gedacht, dass ein Telefonklingeln so einen Schauer über meinen Rücken jagt.“
Will las aus seinem englischsprachigen Tagebuch, in dem er als Zwölfjähriger einen ganzen Sommer lang Züge beobachtete und akribisch in seinem Tagebuch festhielt, nachdem sein Lieblings-Comedian im Radio erzählt hatte, dass „Trainspotting“ das coolste Hobby sei – die Ironie der Aussage konnte er als Kind noch nicht entziffern.
Auch Fungi erzählte von einer Sommerreise mit der Familie als Neunjährige: nach Island, voller Regen, „aber es waren immer mal wieder 5 Minuten Sonne“. Außerdem neigte sie dazu, in ihrem Tagebuch alles haarklein zu erläutern („Die Krähe ist ein Vogel, der immer kräht“).
Vincent hingegen schrieb als 18-Jähriger aus einem Kloster nach einer Woche Schweigegelübde seinem späteren Ich einen emotionalen Brief: „Hast du vielleicht schon eine hübsche Freundin? Und gehst du immer noch fleißig pumpen?“
Im Stechen zwischen Will und Fungi konnte letztere den Titel der Diary Slam Championikin des Sommers 2023 einsacken. Glückwunsch und Dank an alle, insbesondere an unseren Moderator Sven!

Vorleser:innen in Bremerhaven gesucht

Vorleser:innen in Bremerhaven gesucht

Unsere Kolleg:innen in Bremerhaven suchen für ihren ersten Diary Slam Vorleser:innen aus Jugendtagebüchern. Meldet euch gerne bei kulturbuero@magistrat.bremerhaven.de

„I love all people“

„I love all people“

Beim 111. Diary Slam im Grünen Jäger wickelte sich die Schlange der Wartenden wie in Vor-Pandemie-Zeiten erstmals wieder um den halben Pferdemarkt in St. Pauli – wie schön! Weshalb es auch wieder eine Leinwand-Übertragung ins Erdgeschoss gab, wo die Stimmung ebenso ausgelassen war wie im Dachgeschoss, dem eigentlich Ort des Geschehens.
Zu Beginn las Nadine aus ihrem Jugendtagebuch, in welchem sie regelmäßig Zwiesprache mit Gott hielt: „Ich krieg ihn schon noch, nicht wahr, Gott?“ „Ihn“ war der attraktive Typ, mit dem sie auf einem nächtlichen Acker geknutscht hatte und der sich dann nicht mehr meldete.

Larissa, die zum ersten Mal auftrat, flottierte zwischen zwei Schwärmen selbstbewusst hin und her: „1000 Bussis an Tim, 1001 Bussis an Alex!“, war aber beim ersten Date dann doch eher schüchtern: „Ich weiß nicht mal, wie ich ein Bananenmilchshake trinken soll.“
Bettina las aus ihrem „Traumtagebuch“, in das sie als Heranwachsende sämtliche Träume direkt nach dem Aufwachen notiert hatte, zum Beispiel jenen, der sich um ein Fotoalbum drehte, in dem nur Menschen abgebildet waren, die gerade vom Pferd fielen.

Und zum Schluss las Janna aus ihrem pubertären Briefbuch, das sie mit Mitschüler*innen im öden Schulunterricht geführt hatte und in dem haufenweise Klassenkamerad*innen durchgehechelt wurden, zum Beispiel eine „Hesslette“ oder „Jan-Henfick“.
Im Stechen zwischen Larissa und Janna wurde erste klar zur Diary Slam Championikin des Abends gekürt.
Glückwunsch und Dank an alle Mitwirkenden, insbesondere an unseren Moderator Sven!